Endlich geschafft,
Jetzt kann die große Reise endlich losgehen. Heute sind es noch 11 Tage, bis es heißt 'Adios Bitchachos' und ich gemeinsam mit 80 anderen deutschen Austauschschülern nach Mexico fliegen werde. Die letzten Wochen waren für meine Eltern wahrscheinlich doppelt so stressig wie für mich. So viel Papierkram wie Mama und Papa für mich erledigen mussten, habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen. Doch dann ging alles ziemlich schnell. Die Botschaft hatte mein Visum innerhalb von 4 Tagen fertiggestellt und wir konnten es letzte Woche in der mexikanischen Botschaft abholen. Das Visum in der Hand zu halten, war für uns alle eine große Erleichterung, denke ich zumindest. :)
Wie es für Rotary-Austauschschüler üblich ist, habe auch ich einen sogenannten "Heimatvortrag" vor meinem deutschen Rotary-Club gehalten. Diesen Vortrag werde ich in Mexico auch halten, natürlich auf Spanisch. Durch diesen Vortrag stelle ich mich meinem mexikanischen Roatry-Club vor. Sie sollen ja schließlich wissen wer ich bin, woher ich komme, was ich mir in Mexico erhoffe und wovor ich Angst habe. Der Vortrag war für mich wahrscheinlich nur die erste der 1000 Herausforderungen, die in Mexico auf mich warten werden.
Alle Rotary-Austauschschüler besitzen einen dunkelblauen Blazer mit einem Rotaryemblem, welchen sie bei wichtigen Meetings tragen werden (Bild an der rechten Seite). Es ist typisch für Austauschschüler länderspezifische Pins untereinander zu tauschen, deswegen wird dieser Blazer am Ende des Jahres voll mit Pins sein und 4-5 kg wiegen. Ich persönlich finde das Bestücken des Blazers mit Pins sehr schön, da er eine Erinnerung für immer darstellen wird.
Typisch für Rotary ist es, dass die Austauschschüler ihre Familien 2-3 mal wechseln, ich kenne zur zeit leider nur meine erste Gastfamilie, die mit mir wahrscheinlich die schwierigste Phase des Austausches durchmachen wird. Ich kann es überhaupt nicht mehr erwarten sie kennenzulernen.
Üblich ist es auch, dass Austauschschüler ihren Familien sogenannte Gastgeschenke mitbringen. Diese sollten möglichst einen persönlichen Bezug haben, aber auch typisch für Deutschland zu sein.
Von anderen Austauschschülern habe ich erfahren, dass Mexikaner Haribo und Kinderschokolade besonders mögen, deswegen ist ein Viertel meines Koffers bereits mit Süßigkeiten gefüllt.
Stichwort Koffer, das Packen meines Koffers wird wahrscheinlich das größte Problem werden, da er nur 23 kg wiegen darf, das ist so viel, wie ich für eine Woche Sommerurlaub benötige. Da es in meiner Stadt dort immer warm ist, muss ich zum Glück keine Wintersachen einpacken. Trotzdem bin ich mir jetzt schon sicher, dass ich meinen gepackten Koffer wahrscheinlich mehrere Male durch- und aussortieren darf.
Wie bereits erwähnt, erlebe ich gerade meine letzten 2 Wochen in Deutschland. Es ist ein komisches Gefühl, welches nicht wirklich zu beschreiben ist. Realisieren kann ich das ganze noch gar nicht wirklich. Angefangen die Tage zu zählen, habe ich, als es noch 120 waren und die Zeit ist sehr schnell, fast zu schnell vergangen. Aber ja manchmal vergisst man das Ganze sogar, jedoch wird man immer wieder daran erinnert, wenn man sich jeden Tag von jemandem verabschieden muss. Ich werde Deutschland auf jeden Fall mit einem weinenden und lachenden Auge verlassen...
"Wohin du auch gehst, geh' mit deinem ganzen Herzen."
